Dienstag, 30. August 2011

(b)logbuch VII - chisinau2odessa


Die Bushaltestellen in Moldawien, der Ukraine und Russlands, auch mitten in der Pampa der diversen Tiefebenen weitab von städtischer Struktur, sind alles kleine Mosaik-Kunstwerke, wenn auch manche davon (aber nicht viele) schon etwas abgenutzt erscheinen. Die Motive werden aus der näheren Umgebung bezogen, in diesem Fall ist das auch sehr offensichtlich:
- eine kurze Geschichte der Bushaltestellen, ein Bsp. für sowjetische/s (Alltags)Kunst(Verständnis) -



Zurück zum Schwarzen Meer. Den transnistrischen Behörden ausweichend weiter in die Ukraine. An der Grenze wieder viele Checkpoints sowie Wiener Polizisten mit Frontex.Armbinde und insgesamt ein Grenzprozedere, dass in mir Kindheitsurlaubsserinnerungen weckt – Schengen sei Dank - sowie eine Küstenstraße nach Odessa.
Wiedermal am Meer ankommen, und wieder schön. Dass das aber auch nie langweilig wird...vielleicht liegts daran, dass es eine der natürlichsten und elementarsten Grenzerfahrungen ist, ähnlich dem Ankommen auf einem Berggipfel. Schade, dass das Anrennen gegen eine Wand nicht ähnliches erzeugt.

Das Ankommen in Odessa war holprig, der McDonald's hatte hier kein WIFI, daher erstmal ein Cafe mit www.Zugang finden. Die ersten 6 Bankomaten verweigerten mir alle das für einen Cafe benötigte Geld, auch die Wechselstuben waren zu; mein GPS zeigte Straßennamen nur in kyrillisch dessen ich immer noch nicht mächtig war und dunkel wurde es auch schon. Dann aber Geld, Internet und freies Hostel, dessen Auffinden aber durch komplett fehlende Ausschilderung an besagter Adresse etwas erschwert wurde. Und dann war da doch kein Bett mehr frei trotz gegenteiliger Information am Telefon; Sehr arm schauen und erklären 'man schlafe auch auf dem Boden, man brauche doch nur ein Dach für eine Nacht' hat mir dann doch ein Bett ermöglicht, die dort arbeitenden Mädels teilten sich dafür eins.

In der Nacht dann auf einmal Wimmern in meinem 10-Bett-Zimmer. Zuerst dachte ich es seien Alpträume eines Gastes; es wurde jedoch einem anderen Traveller (auch aus Ö) auf offener 2 mal der Kiefer gebrochen; obwohl auf der Strasse andere Leute waren. Eine Anzeige erübrigte sich als er und seine 2 Mitreisenden erfuhren, dass der Schläger wahrscheinlich ein Zivilpolizist war. Dann wurden diese beiden (der Verletzte war bereits in Kiew in einem Spital) am nächsten Tag auch noch von 2 Typen durch die Stadt gejagt...warum ziehen manche Leute sowas einfach an?
Odessa sonst wirklich eine Perle: detailreiche Architektur, große Geschichte, toller Flair und unbeschreiblich schöne Frauen. Traurig dass so etwas fast zwangsläufig zu Sextourismus und allen seinen brutalen Begleiterscheinungen führt (hier u.a. die höchste HIV.Rate in ganz Europa, von Frauenhandel ganz zu schweigen) und somit doch ein Schatten über dieser Stadt hängt.








 


 - and no, i didn't follow the white rabbit -

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